In the Veld - (Karoo Walks) - Die Malereien


Im Frühjahr 2020 ergab sich die Möglichkeit für einen mehrwöchigen Aufenthalt in der Großen Karoo, der Halbwüste der Südafrikanischen Hochebenen nördlich des Bergmassivs der Swartberge.

 

Aufgrund einer Einladung der Betreiber der Prince Albert Gallery, Brent Phillips-White und Mary Anne Botha konnte ich in dem kleinen Städtchen

Prince-Albert wohnen und in einem zur Verfügung gestellten Raum der Galerie vor Ort arbeiten. Die Verwaltungsstadt, am Südrand der Großen Karoo und am Fuße der Swartberge gelegen, war ein idealer Ausgangspunkt für die täglichen Erkundungen und Wanderungen in der reichen Umgebung. Schon frühmorgens wurden mit dem Wagen Ausfahrten gemacht, um dann durch das Gelände der Steppe, das „grassland“ oder

the veld“, wie die Landschaft hier heißt, zu Fuß zu streifen. Meist hatte ich von den Einheimischen einen Tip bekommen, wo es in etwa Lohnenswertes zu Sehen gäbe. Man erhielt oft sehr vage Angaben ( etwa: » acht bis zwölf Kilometer auf der Sandpiste links nach der Polizeistation ... et cetera«) und fuhr vorerst einmal los, um dann aus einem spontanen Impuls heraus das Auto irgendwo auf der Staubstraße stehen zu lassen und zu Fuß weiter zu gehen. Ohne dass vorher ein Weg oder ein Ziel festgesetzt worden war, ergab sich die Strecke der Wanderungen, indem man irgend ein markantes Detail im Gelände als Teilstreckenziel anpeilte, einen Stein, eine Gabelung, einen Busch ... Von dort aus ging man schließlich wieder weiter, legte einen neuen Fixpunkt fest, von jenem aus wieder den nächsten und den nächsten ... Es entsteht im Gelände so eine Art Gewebe des Gehens, eine Zeichnung, zu Fuß durchschritten. Es entsteht eine Partitur.

An den Enden der jeweiligen Striche dieser gedachten Zeichnung war innegehalten worden, man sah sich um, orientierte sich, hielt mit dem Fotoapparat des eine oder andere Bemerkenswerte fest, »inhalierte die Landschaft« oder – in einer erweiterten Bedeutung –  »learned the landscape by heart«.

Schon bald nach den ersten Wanderungen im Gelände war klar geworden, dass die Gemälde, die entstehen sollten, vor allem den außergewöhnlichen Lichtverhältnissen und der Farbigkeit der speziellen Farb- und Formensprache der Landschaft geschuldet sein müssen. Es entstanden reine Temperamalereien, die durch ihr kreidig-mattes Oberflächenlicht das »innere Leuchten« der Landschaft, in seiner Besonderheit hervorzuheben vermögen, sie greifen Bilder aus dem gewonnenen Fundus und Eindrücke auf, verdichten diese wiederum.

 Die Bilder der verschiedenen Medien verweisen aufeinander, ohne Hierarchisierung, und ergeben im Zusammenspiel eine Zeugenschaft und Annäherung an einen Aspekt des künstlerischen Handelns, dem Gehen und Erwandern dieser Landschaft.

*

Temperamalereien auf Leinwand 2020:
 

75 x 110 cm


75 x 110 cm


 
65 x 95 cm
 
 

70 x 95 cm


85 x 115 cm

75 x 105


70 x 105 cm


75 x 105 cm


75 x 110 cm


 

80 x 110 cm

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 Tusch- und Tintenzeichnungen auf Papier, div. Abmessungen:


 




















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