In the veld (Karoo walks) - Exhibition

 


AUSSTELLUNG in der Galerie Kunstraum Pro Arte, Hallein, Schöndorferplatz vom 24.03-2023 - 29.04.2023

Die Ausstellung »In the veld – (Karoo walks)« von Johannes Ziegler zeigt Arbeiten aus einem Konvolut von Bildern, die in den vergangenen zweieinhalb Jahren anlässlich eines mehrwöchigen Arbeitsaufenthaltes in der südafrikanischen Steppenwüste Karoo entstanden sind und loten in den Räumen der Galerie in einer dialogischen Weise Überlegungen aus, die in Zusammenhang mit dem Reisen, dem Gehen als integralem Bestandteil künstlerischer Praxis, Wahrnehmung und Transformation sowie medienspezifischen Möglichkeiten und Eigenheiten, der Autorenschaft und der Rolle des Autors stehen.

Die Konzeption der Ausstellung fügt sich ein in Zieglers stete Auseinandersetzung mit dem performativen Prozess des Gehens und peripheren Beobachtungen, die das Rohmaterial für eine – idealerweise – raumübergreifende Präsentation bilden. In einem Wechselspiel von Malerei, Zeichnung und Fotografie entsteht ein Wirkfeld, in dem selbst scheinbare Nichtigkeiten zur Aufschlüsselung von größeren Zusammenhängen, als Puzzlesteine einer Erzählung zusammenwirken. Es entsteht so ein Kunstraum, der es den Besucher:innen erlaubt, dem Autor über die Schulter zu schauen, Zusammenhänge und Brüche im künstlerischen Prozess zu entdecken, Skizzenartiges und Ausgearbeitetes miteinander in Verbindung zu setzen und sich selbst – um dieses Bild zu verwenden –, wie etwa ein Weberschiffchen in den Ausstellungsräumen zu bewegen und in das Gewebe dieses Denkraumes einzutreten. Die Monumentalität und die konstruktive Prägnanz der Erscheinungsformen der südafrikanischen Hochebenen, der Blick der sich öffnet, bis „die Welt selbst als eine weitere Ebene in einer endlosen Reihe von Ebenen“* erscheint, werden zum Auslöser von Überlegungen zu Fiktion und Ideal, Wahrnehmung und Transformation. Der vermeintlichen Objektivität (Kamera-Objektiv) der Fotoarbeiten steht in einem Dialog die subjektive Malerei gegenüber, die in der rein pigmentären Temperamalerei und ihrem kreidig-matten Oberflächenlicht gerade da zur Geltung kommt, wo „Erinnerung unscharf“ wird und diese nur noch aus Farben und Formen besteht, so wie bei den vermeintlich flüchtig hingeworfenen Zeichnungen, die durch ihre Strich- und Linienführung zu Assoziationen herausfordern und das Gesamtbild ergänzen. Die aus einer gewissen Distanz als Gegenstände lesbaren Elemente, die sich beim Nähertreten aufzulösen scheinen, gelten in der Konzeption der Ausstellung als programmatisch.

(*zit. Gerald Murnane in »Die Ebenen«, Suhrkamp 2017)

 


 












 

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